
Das Honda Racing F1 Team ist das Werksteam des japanischen Automobilkonzerns Honda. Es tritt die Nachfolge von BAR-Honda an und gab sein Debüt in der Formel-1-Saison 2006.
Geschichte [Bearbeiten]
Werksteam in den 60ern
Hondas Engagement in der Formel 1 begann am 2. August 1964 auf dem Nürburgring. Mit dem Amerikaner Ronnie Bucknum debütierte Honda als Werksteam. Bucknum erreichte den 13. Platz, bei den nächsten Rennen kam der Honda-Bolide nicht ins Ziel.
1965 fuhr neben Bucknum Richie Ginther, ebenfalls ein US-Amerikaner, für die Japaner. Bucknum und Ginther holten insgesamt elf WM-Punkte für Honda - Ginther fuhr beim Großen Preis von Mexiko, dem 11. Formel-1-Rennen für Honda, den ersten Sieg ein.
Während man 1966 nur sporadisch an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnahm, verpflichtete man für 1967 den Briten John Surtees, der 1964 für Ferrari Weltmeister geworden war. Mit Surtees als einzigem Piloten erreichte Honda den vierten Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und gewann in Monza.
Honda konnte den Trend 1968 nicht ganz halten und erreichte als bestes Resultat einen zweiten und einen dritten Platz. Die weitgehend aus einer Magnesium-Legierung gebaute Neukonstruktion RA302 wurde ohne gründliche Tests erstmals am 7. Juli 1968 beim französischen Grand-Prix in Rouen-les-Essarts eingesetzt und wurde zur Todesfalle für den prominenten französischen Fahrer Jo Schlesser. Nach Ablauf der Saison beendete Honda deshalb vorerst sein Formel-1-Engagement.
Honda als Motorenlieferant in den 80ern und 90ern
1983 wagte Honda ein Comeback in der Formel 1 und belieferte das Spirit-Team mit Motoren. Noch vor dem letzten Saisonrennen wechselte man zu Williams und errang prompt zwei WM-Punkte.
Bis 1987 blieb man Motorenlieferant des Williams-Teams, ehe man - trotz des gewonnenen WM-Titels - zu McLaren wechselte. 1987 und 1988 belieferte man außerdem das Lotus-Team mit Motoren, 1991 war Tyrrell neben McLaren Motorenpartner.
Mit McLaren feierte Honda die größten Erfolge. Von 1988 bis 1991 gewann man ununterbrochen Fahrer- und Konstrukteursweltmeisterschaft. McLaren-Honda holte 44 Grand-Prix-Siege und insgesamt 699 WM-Punkte. Nach der Saison 1992 beendete Honda sein werksseitiges Engagement als Motorenlieferant.
Hondas Comeback mit BAR
Ursprünglich plante Honda, zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder, wie in den 1960ern, einen eigenen Monoposto ins Rennen zu schicken. Der Niederländer Jos Verstappen testete 1999 einen eigens dafür konstruierten Prototypen. Nach dem Tod von Harvey Postlethwaite, der Leiter des Projekts war, begrub Honda diese Pläne.
Stattdessen kehrte man im Jahr 2000 als Motorenlieferant von British American Racing in die Formel 1 zurück. Trotz Fahrern wie Jacques Villeneuve und Jenson Button gelang es BAR-Honda nicht, zur Spitze aufzuschließen. Die beste Saison fuhren Honda und BAR 2004: Man errang mehrere Podestplatzierungen, eine Pole-Position, jedoch keinen Sieg. Das Jahr beendete man als Vize-Konstrukteurs-Weltmeister.
Honda Motor RA005E für BAR, 2005
Christian Klien im Honda RA107 beim Goodwood Festival of Speed 2007
Rubens Barrichello bei einem Test auf dem Circuit de Catalunya
Im Jahr 2005 übernahm Honda 45 Prozent der Anteile von BAR. Der Tabakkonzern British American Tobacco - Besitzer des BAR-Teams (British-American-Racing)- begann damit, wegen des EU-weiten Tabakwerbeverbots langsam sein Formel-1-Engagement zu beenden. 2005 stellte eine katastrophale Saison für das BAR-Team dar. Zwei Rennen Sperre wegen eines irregulären Tanks sowie ein erfolgloser Takuma Sato ließen BAR auf Platz 6 der Konstrukteurs-WM abrutschen.
Neben BAR belieferte Honda 2001 und 2002 auch Jordan mit Motoren.
Honda Racing F1
Zum 1. Januar 2006 übernahm Honda die restlichen Anteile von BAR und schickte nunmehr erstmals seit 1968 wieder ein eigenes Team in die Formel 1, das seitdem den Namen Honda Racing F1 trägt. BAR blieb 2006 noch als Haupt- und Titelsponsor an Bord, zog sich anschließend jedoch aus der Formel 1 zurück.
Die erste reine Honda-Fahrerpaarung seit 38 Jahren bildeten Jenson Button und der von Ferrari abgewanderte Rubens Barrichello. Beim Großen Preis von Ungarn gelang Button der erste Sieg und sicherte Hondas ersten Sieg seit dem Comeback 2000.
2007 sorgte Honda für eine Revolution in der Formel 1, denn erstmals schickte ein Team ein Auto mit dem Satellitenfoto der Erde als Lackierung ins Rennen. Damit möchte der Honda-Konzern auf die Umwelt und vor allem den Klimaschutz aufmerksam machen. Das letzte Mal rollte ein sponsorenfreier Bolide vor etwa 30 Jahren auf den Rennstrecken.
Im September 2007 bestätigte Honda Button und Barrichello als Fahrer für die Saison 2008.
Übersicht des aktuellen Personals bei Honda Racing F1 [Bearbeiten]
Offizielle Homepage